Austausch mit Ry

Unser Besuch an der Gudenåskolen in Dänemark

Ein Austausch ist mehr als ein Ausflug – es ist eine Begegnung mit Menschen, Lebensweisen und neuen Perspektiven.

Das hatten wir bereits im Dezember gespürt, als die Teilnehmenden aus dem 8. Jahrgang und ihre Familien die Gastgebenden waren und genau das durften wir bei unserem Besuch in Ry, Dänemark, Ende April erneut erleben. Dort hieß uns die 9. Klasse der Gudenåskolen – eine freie, private Schule mit Montessori-Schwerpunkt – herzlich willkommen.

Nach einer langen Anreise im Zug am Sonntag und dem Abend in den Gastfamilien, standen am Montag Hospitationen in dänischen Klassen und ein gemeinsames kleines Kunstprojekt auf dem Programm. Wir konnten live miterleben, wie Lernen an der Gudenåskolen funktioniert: selbstbestimmt, projektorientiert und in aufgeweckter Atmosphäre.

Nachmittags ging es raus in die Natur: Wir fuhren mit dem schuleigenen Bus auf den Himmelsberg – ein lokales Highlight mit wunderschöner Aussicht und wanderten zurück (8 km). Auf dem Rückweg legten wir einen besonderen Zwischenstopp ein: Im Garten eines dänischen Mitschülers wurden wir von dessen Familie mit Keksen und Getränken versorgt – ein herrlicher Moment inmitten eines Waldgebiets.

Der Abend wurde zu einem kleinen Fest: Fußballmatches auf dem Schulgelände, dänische Hotdogs für alle, Werwolf-Spiel auf Englisch und Hausmusik mit Herrn Deuter am Keyboard, dänischen und deutschen Sängerinnen und einem dänischen Vater am Saxophon.

Am zweiten gemeinsamen Tag fuhren wir nach Aarhus, der zweitgrößten Stadt Dänemarks – und tauchten dort tief in die Kultur ein. Im Moesgaard Museum lernten wir Spannendes über dänische Geschichte und Archäologie und sahen mit eigenen Augen den Grauballemann – eine 2000 Jahre alte Moorleiche. Der berühmte Regenbogengang des ARoS Kunstmuseums ließ uns Aarhus wortwörtlich in neuem Licht sehen. Und im Freiluftmuseum „Den Gamle By“ machten wir eine Zeitreise durch das Alltagsleben in Dänemark – vom frühen 19. Jahrhundert bis zur bunten Welt der 1970er Jahre.

Diese zwei Tage in Ry haben gezeigt, wie viel Nähe trotz sprachlicher und kultureller Unterschiede möglich ist. Ob im Unterricht, beim Wandern, beim Essen oder Musizieren, ob beim harmonischen Miteinander oder dem Aufklären von Missverständnissen, immer war echte Begegnung spürbar.